Geboren in München und aufgewachsen in Heidelberg, studierte er Regie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Parallel zu seiner Ausbildung war er zwei Jahre im Assistententeam von Peter Zadek bei Produktionen am Akademietheater in Wien und an den Kammerspielen in München.
Regiearbeiten u.a. am Deutschen Theater Göttingen, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspiel Leipzig, dem Staatstheater Karlsruhe, dem Ernst Deutsch Theater in Hamburg, dem Renaissancetheater in Berlin, dem anhaltischen Theater Dessau, für das Kunstfest Weimar, die Stiftung Schloss Neuhardenberg und das Vertebra Theatre in Shanghai.
Ausserdem in Berlin in der freien Szene an den Sophiensaelen, der Neuköllner Oper, dem Theater am Halleschen Ufer und dem Ballhaus Naunynstrasse.
Neben seiner Regietätigkeit hat er an Schauspielschulen unterrichtet und war für mehrere Tanztheatergruppen als Dramaturg tätig.
Als Produzent, Autor, Regisseur und Spieler ist er ausserdem an der Web-Serie HEUTE MÜLLER beteiligt.
2011 erschien im Henschel-Verlag sein Buch TRAUMBERUF REGISSEUR.
Theater Lüneburg
BLUTHOCHZEIT
Tanztheater von Olaf Schmidt
nach Motiven von Federico Garcia Lorca
Dramaturgie und Co-Regie Boris von Poser
Uraufführung
Mai 22. um 19:00 Uhr
Juni 11. um 20:00 Uhr
19. um 19:00 Uhr
"In 32 Kapiteln, verteilt auf rund 100 Minuten, führen Schmidt und Boris von Poser als Dramaturg und Co-Regisseur in Lorcas Welt, durch sein Werk, seine Zeit und sein persönliches Schicksal. Das ist viel Stoff in kurzer Zeit. Doch der Abend funktioniert auch jenseits der verschachtelten inhaltlichen Stränge: Als Geschichte von Frauen, die Freiheit suchen, aber in Zwängen erstickt werden, als Stück über Machismo, und archaische Welt, Eros und Tod. ( ... )
So ist ein herausfordernder, poetischer, ästhetisch reicher, künstlerisch fesselnder Abend entstanden. Ballett und Ballettschöpfer werden mit Standing Ovations verabschiedet."
Hans-Martin Koch, 26.04.'22 Landeszeitung
"Dieses schwere und düstere Material mit den zeitlosen Hauptthemen „Liebe“ und „Tod“ (irgendwer wird immer umgebracht) hat Olaf Schmidt zusammen mit dem Dramaturgen und Co-Regisseur Boris von Poser zu einem fulminanten Ballettabend verarbeitet, dem die Geschichte der „Bluthochzeit“ zwar einen Rahmen gibt, der aber auch die in den anderen Stücken vorkommenden Aspekte mit aufgreift. „Bluthochzeit“ ist kein Handlungsballett, sondern ein skizzenartiges Kaleidoskop, das die jahrhundertelang eingefahrenen gesellschaftlichen Strukturen Spaniens spiegelt – und ebenso den Widerstand dagegen. (…) Ein grandioser Abend.“
Annette Bopp, 3.05.'22 tanznetz
Theater Lüneburg
GREEN LIGHT
Tanztheater von Olaf Schmidt und Tiago Manquinho
Dramaturgie und Co-Regie Boris von Poser
Uraufführung
Premiere am 4. Juni 2022 um 20:00 Uhr
KünstlerAdvokatInnen in der Villa Elisabeth Berlin
TROTZ ALLEDEM - AF AL PI CHEN - אף על פי כן
Inszenierung/Text Boris von Poser
Stückfassung in Zusammenarbeit
mit Susanne Felicitas Wolf
nach den Erinnerungen von Zvi Aviram,
Gad Beck, Jizchak Schwersenz und Edith Wolff
Uraufführung
"Als Heinz Abrahamsohn am 27. Februar 1943 nach Hause kommt, trifft er niemanden an. Ein Nachbar richtet dem 16-Jährigen aus, wo er sich melden soll, um gemeinsam mit seinen Eltern in den Osten deportiert zu werden. Daraufhin entschließt sich Abrahamsohn, unterzutauchen. Bald schon begegnet er der zionistischen Jugend-Widerstandsgruppe Chug Chaluzi (Pionierkreis), die ihm in den verbleibenden Kriegsjahren entscheidenden Halt gibt. Er überlebt im Untergrund. Aus Heinz Abrahamsohn wird in Israel Zvi Aviram. Dort wird er seine Erinnerungen an jene Zeit in Berlin aufschreiben.
Der Theaterregisseur Boris von Poser hat für eine Bühnenfassung auf dessen Lebensgeschichte zurückgegriffen, die in deutscher Sprache unter dem Titel Mit dem Mut der Verzweiflungerschien. (…)Es ist die Geschichte eines weitgehend in Vergessenheit geratenen jüdischen Widerstands in Nazi-Deutschland – aus dem kollektiven Bewusstsein verdrängt durch die gigantischen Verbrechen der Schoa, der auch Mitglieder von Chug Chaluzi zum Opfer fielen. (…)
Die Zuschauer erwartet ein Theaterabend, der vom schieren Lebenswillen und der Courage der Widerstandsgruppe Chug Chaluzi und ihrer Helfer kündet.
Das Ensemble um den Autoren-Regisseur Boris von Poser hat über die üblichen Theaterbesucher hinaus ein bestimmtes Zielpublikum vor Augen. Im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen erklärt er: »Die Geschichte von Chug Chaluzi zeigt für Jugendliche heute eine frische Perspektive auf die damalige Zeit und ist damit ein starker emotionaler Anknüpfungspunkt für diesen Zuschauerkreis.«"
Gerhard Haase-Hindenberg, 14.04.'22, Jüdische Allgemeine
Vertebra Theatre Shanghai
抄写员巴特比
BARTLEBY, DER SCHREIBER
Inszenierung/Textfassung Boris von Poser
nach der Erzählung von Herman Melville
nominiert in drei Kategorien für den
Chinese Theatre Award 2018
Weitere Vorstellungen in Planung
"Die Chemie zwischen den beiden Schauspielern, der zum Nachdenken anregende Charakter des Themas, die prägnante Choreographie und der raffinierte Umgang mit der Bühne... all das zusammen macht BARTLEBY DER SCHREIBER zu einem großartigen Theaterabend."
Kleines Theater Berlin
TÖRLESS
Inszenierung/Textfassung Boris von Poser
nach der Erzählung von Robert Musil
Weitere Vorstellungen in Planung
"Boris von Poser findet in seiner klaren, klugen Inszenierung für diese Gedankenexperimente eindringlich stilisierte Bilder - und ebenso für die geradezu mechanisch ausgeübten Gewaltakte, die Basini über sich ergehen lassen muss. Mit hochkonzentrierter physischer Energie wird eine Choreographie aggressiver Ausbrüche gezeigt.
Kunstvoll puristisch und zielgenau erzählt Boris von Poser mit dem hervorragenden Ensemble von dieser herzlosen Pubertät, die in ihrer psychologischen Verästelung schon subkutan die Machtpathologien des Nationalsozialismus andeutet."
Irene Bazinger, 13.01.'20 Berliner Zeitung
"Den Schauspielern gelingt ein ungeheuer intensives, eindringliches Kammerspiel. Es zeigt, wie ungehemmter Machtmissbrauch und Gewalt Menschen abstumpfen lassen und somit die Entstehung totalitärer Regime vorantreiben. Ein dunkler Bühnen-Albtraum"
Ulrike Borowcik, 16.01.'20 Berliner Morgenpost
"Mit der Schlussszene erfolgt noch ein grandios satirischer Seitenhieb auf das Bildungssystem. Die Pädagogen tappen, hier wortwörtlich mit Taschenlampen, völlig im Dunkeln. Ihr völliges Unverständnis für den jungen Törless hätte wohl nicht besser verbildlicht werden können."
Maria Glaser 16.01.'20 UnAuf
Theater Lüneburg
ROOM
Tanztheater von Olaf Schmidt
Dramaturgie und Co-Regie Boris von Poser
Uraufführung
"Es sind Geschichten für locker drei Stunden, die als Miniaturen in nur 65 Minuten vorüberstreichen. Ihre Fülle kurzer Szenen lassen Olaf Schmidt und Co-Regisseur Boris von Poser ineinandergleiten. Zugleich verflechten sie Erzählstränge wie farbige Bänder. So steht jede Szene für sich, und doch wächst ein Ganzes als Raum für Assoziationen, Gedanken, Empfindungen."
Hans-Martin Koch, 12.10.'20 Landeszeitung
"Und so hat dieser Raum zwar enge Grenzen, aber er atmet auch eine ungeheure Weite, eine Positivität und Willenskraft, die eben die Kehrseite dieser unseligen Zeit ist, die uns so viele Beschränkungen auferlegt, so viel Verzicht, die aber auch Raum lässt für Nachdenklichkeit, für Besinnung, für das Erkennen des Wesentlichen. Von diesen Bewegungen der Tänzer*innen im Raum, die sich nie zu nahe kommen und doch einander so nah sind, geht eine zwingende Kraft aus, die für das Verbindende steht, für das Miteinander. Was für eine Symbolik!"
Annette Bopp, 16.10.'20 tanznetz
theater.land
SOMMER IN BRANDENBURG
Inszenierung/Textfassung Boris von Poser
nach dem Roman von Urs Faes
Uraufführung
"Nach ihrer ersten und letzten Liebesnacht malen sie sich aus, was aus ihnen hätte werden können, wenn ihr Traum von der gemeinsamen Ausreise nach Palästina in Erfüllung gegangen wäre. Aber nur Lissy darf gehen, Ron muss in Brandenburg zurückbleiben. (...)
In der Szene zwischen den Hauptdarstellern Florian Sumerauer und Barbara Stephenson kulminieren die Stärken der Bühnenfassung des Romans SOMMER IN BRANDENBURG in der Paretzer Scheune. Die Darsteller sind Figuren und Erzähler zugleich. Sie sprechen Teile des 2014 erschienenen Buchs von Urs Faes und zugleich den Text der Liebenden. Obwohl die Akteure dabei auf blankem Boden stehen, meinen wir das alte Holzbett und den Nachthimmel zu sehen. (...)
Goldrichtig ist Posers Entscheidung, Faes' Roman über weite Strecken als szenisches Oratorium aufzuführen. Textsplitter werden von dem 24 Akteure umfassenden Ensemble wie eine multimediale Installation in den Raum gerufen. (...) Ein Glücksgriff auch die Zusammensetzung der Spieler aus Profis und Amateuren. Die souverän agierenden Amateure bieten den Profis ein solides Fundament.
SOMMER IN BANDENBURG ist ein schöner, ein grosser Theaterabend."
Rüdiger Braun, 04.09.'18, Märkische Allgemeine Zeitung
"Die sachliche Erzählhaltung, mit der Boris von Poser und sein Ensemble sich der Geschichte nähern, kommt zunächst ganz ohne vorauseilende Rührung aus, Einfühlung wird nur für Momente und nur versuchsweise zugelassen. Eine solche strenge Form traut man Laien meist nicht zu, die sollen oft nur fürs Authentische zuständig sein - Boris von Poser hat es ihnen aber zugetraut, und das lohnt sich."
Gabi Hift, 01.09.'18, Nachtkritik
Theater Lüneburg
DER ZAUBERBERG
Tanztheater von Olaf Schmidt
nach dem Roman von Thomas Mann
Dramaturgie und Co-Regie Boris von Poser
"Nun haben Lüneburgs Ballettchef Olaf Schmidt und Co-Regisseur Boris von Poser aus 1008 Seiten einen zweistündigen Tanzabend gefiltert. Zehn Minuten Beifall am Ende zeigen: gewonnen!"
Hans-Martin Koch, 21.01.'19, Landeszeitung
"Claudia Rietschel wechselt einzig mithilfe eines roten Gesichtsschleiers von der Oberin zur "Tuberkulose", von der Hüterin des Lebens zum Engel des Todes. Ein nebensächlicher Akt nur - so famos exekutiert, dass einem beim Hinschauen schüttelfrostig ums Herz wird.Wirklich sensationell aber ist der Moment, in dem sich Hans Castorp an eine Episode aus Schulzeiten erinnert. Wenn aus Madame Chauchat ein Knabe im Matrosenanzug wird, dem – halb offen, halb verdeckt – Castorps Begehren gilt.
Da gelingen so innige wie irritierende Bilder aus dem Unterbewussten, das Thomas Mann sich (vergebens) vom Leib zu halten suchte. Feine biografische Intarsie in einem überzeugenden Tanz-Tableau."
Dorion Weidmann, 3/19, tanz